Wir kommen vormittags in Broome an und schon als wir aus dem Auto steigen, merken wir den Temperaturunterschied. Während es im Karijini Nationalpark tagsüber um die 20 Grad hatte (sehr angenehm zum Wandern), es nachts aber auch mal auf bis zu 6 Grad abgekühlt ist, haben wir nun eindeutig die Tropen erreicht. Über 30 Grad und sehr viel Feuchtigkeit in der Luft. Wie gut, dass unser Campingplatz direkt am Strand liegt. So können wir uns im Meer erst einmal eine Abkühlung verschaffen.
Zu Fuß erkunden wir die Stadt. Auch Broome ist nicht wirklich groß, ca. 16.000 Menschen wohnen dort. Nach den letzten Tagen im Nichts, kommt es uns aber deutlich größer vor. Wir bummeln durch China Town, bewundern die vielen Perlenläden, für die Broome bekannt ist, und besuchen die Matso‘s Brauerei, bei der wir uns gleich in das Mango Bier verlieben.
Wir haben großes Glück, dass wir gerade zum Vollmond in Broome sind, denn dann passiert etwas ganz Besonderes. Wenn der Mond über dem Meer aufgeht, spiegelt sich das Licht in dem durch die Ebbe fast trocken gefallenem Meeresboden und es sieht aus, als würde eine Treppe zum Mond führen. Daher heißt dieses Phänomen auch Staircase to the Moon. Begleitend dazu gibt es am Town Beach einen Night Market mit vielen – vor allem asiatischen – Essensständen, Musik und Kunst. Praktischerweise liegt unser Campingplatz direkt daneben und wir können die Staircase to the Moon quasi direkt vor unserer ‚Haustür‘ genießen.
Am nächsten Tag fahren wir zum Cable Beach, der zu den 50 schönsten Stränden der Welt zählt. Das Wasser ist türkisblau, der Sand strahlend weiß. Ein Traum! Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang, doch es ziehen Wolken auf und die Sonne ist schon hinter den Wolken verschwunden, bevor sie untergeht.
Seit drei Wochen sind wir nun mit unserem Camper unterwegs und so langsam wird es Zeit, an den Rückweg zu denken. Broome ist unsere nördlichstes Ziel auf dem Roadtrip, jetzt geht es also wieder zurück nach Perth. Wir fahren nicht mehr an der Küste entlang, sondern nehmen den Great Northern Highway durchs Landesinnere, der uns in 2300km nach Perth führt. Die Tage verbringen wir also vorrangig im Auto, fahren durch endlose Landschaften, die bis zum Horizont reichen. Mal ist es hügelig, mal komplett flach. Größere Orte kommen nur alle 300 bis 400km, dazwischen einige Roadhouses. Ab und zu sehen wir Rinder am Straßenrand, gerade vorhin sind zwei Emus über die Straße gerannt.
Sonst passiert nicht viel. Genau richtig, um an unsere Erlebnisse der letzten Wochen zurückzudenken und alle Eindrücke und Bilder im Kopf, die wir mitgenommen haben, zu sortieren. Denn das war schon eine ganze Menge.
Viele liebe Grüße, gerade wieder aus Perth, wo wir später unseren Apollo Camper zurückgeben.
Hi Paulina, das ist ja mal ein toller Reisebericht. Wir fühlen uns richtig „mitgenommen“. Das ist alles sehr beeindruckend was du erlebst. Wir haben die Karte im Internet aufgeschlagen und somit können wir immer verfolgen wo du gerade bist. Das sind ja riesige Strecken die ihr da zurück legen müsst. Wir freuen uns an den wunderbaren Fotos. Wir grüßen dich Stefi u. Helmut