Der Süden Vietnams

Vietnam , 21. Juli 2019

Unser nächstes Ziel heißt Can Tho, im Mekong Delta ganz im Süden von Vietnam. Um von Quang Ngai dorthin zu kommen, legen wir einen Zwischenstopp in Nha Trang ein. Die 350.000 Einwohner-Stadt gilt als Touri-Hochburg und ist besonders bei russischen Partytouristen beliebt. Der stärkere westliche Einfluss ist deutlich spürbar, doch wirklich viel los ist in Nha Trang nicht. Wir besuchen die Long Son Pagode inklusive einer 14 Meter hohen Buddha Statue, die Kathedrale und den Strand. Dann ist es Zeit, weiter zu fahren. Wir nehmen den Nachtzug und sind nach 9 Stunden in Ho-Chi-Minh-City (HCMC). Hier steigen wir um in den Bus und fahren bis nach Can Tho.

Na Trang
@ Paulina Knobloch

Can Tho liegt am größten Mündungsarm des Mekong, der an dieser Stelle bereits über 4000km zurückgelegt hat und mit China, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam sechs Länder durchquert hat. Wir beziehen das Nguyen Shack 10km außerhalb von Can Tho, dessen Bungalows sehr idyllisch an einem der vielen Flussarme liegen. Jedes Bungalow hat eine kleine Terrasse direkt am Wasser. Der perfekte Ort für einen Tag „Nichts-Tun“.

Mekong Delta
Der Blick von unserer Terrasse

Am nächsten Tag haben wir dann wieder Programm. Wir unternehmen eine Bootstour zum Floating Market. Es geht früh los. Um 5 Uhr, noch vor Sonnenaufgang steigen wir ins Boot und schippern los. Der Markt besteht aus kleineren und größeren Booten, auf denen alle möglichen Waren verkauft werden, von Obst und Gemüse bis hin zu Kleidung. Wer etwas einkaufen möchte, legt mit seinem Boot an einem der Marktboote an und macht seine Geschäfte. Den Floating Market gibt es in dieser Region schon deutlich länger als sein Äquivalent an Land, denn die Einheimischen leben wahrlich auf und mit dem Wasser. Zum Frühstück gibt es dann Pho, die für Vietnam typische Nudelsuppe, die uns direkt aus dem Topf vom Nachbarboot verkauft wird.

Mekong Delta
Hier wird unsere Nudelsuppe zubereitet

Auf dem Rückweg halten wir an einer Kakaoplantage und lernen, wie Schokolade hergestellt wird. Wir dürfen auch immer mal wieder probieren, z.B. Schokobonbons, heiße Schokolade und Kakao-Wein, der aber eigentlich Schnaps ist.

Von Can Tho fahren wir mit dem Bus wieder zurück nach Ho-Chi-Minh-City, auch und immer noch bekannt als Saigon. Nach der Wiedervereinigung von Vietnam wurde Saigon 1976 nach dem nordvietnamesischen Präsidenten benannt. Ho Chi Minh galt als eine der treibenden Kräfte im Kampf für die Wiedervereinigung war, verstarb jedoch bevor sein lang verfolgtes Ziel erreicht wurde.

Ho-Chi-Minh City
Ho-Chi-Minh-City

In Ho-Chi-Minh-City erwartet uns der Trubel, kein Wunder bei 8 Millionen Einwohnern. Unser Hostel liegt sehr zentral im sogenannten Backpacker-Viertel. Da wir gerade freitags und samstags hier sind, bekommen wir auch die volle Dröhnung mit. Die Straßen werden gesäumt von Bars und Restaurants, dazwischen Souvenirläden und Beautysalons. Sobald es dunkel ist, geht es richtig los. Die Straße wird für den Verkehr gesperrt (was nicht heißt, dass nicht doch Roller durchfahren), die Restaurants bauen ihre Tische auf die Straße, im noch freie Stück tummeln sich Touristen, Straßenhändler, Feuerspeier, Karaoke-Sänger und wer weiß, was noch. Dazu schallt die Musik aus allen Richtungen in voller Lautstärke, sodass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Eine deutsche Feiermeile ist nichts dagegen. Wir drücken uns mit dem Menschenstrom durch, doch um es wirklich genießen zu können, ist es eindeutig „too much“. Da suchen wir uns lieber eine gemütliche Bar ein paar Ecken weiter.

Wenn tagsüber im Backpacker-Viertel tote Hose herrscht, machen wir Kulturprogramm. Wir wollen die Kathedrale von HCMC besichtigen, doch die ist wegen Bauarbeiten geschlossen. Also besuchen wir das alte Postamt, das direkt daneben liegt und ebenfalls im französischen Stil erbaut ist. Während wir so durch die Stadt schlendern, kommen wir auch am Ho-Chi-Minh-Museum vorbei, das einen schönen Überblick über die Kultur und Geschichte der Region gibt. Danach besuchen wir den Wiedervereinigungspalast. Der Palast wurde in den 1960er Jahren neu gebaut, nachdem der alte Palast während des Vietnamkriegs zerstört wurde. Der Zeit geschuldet ist der Neubau nicht unbedingt eine architektonische Meisterleistung aber es ist trotzdem sehr interessant in das frühere Büro des Präsidenten zu blicken und durch den Bunker unter dem Palast zu laufen.

Ho Chi Minh City Post Office
Das alte Postamt

 

Mit den letzten Tagen in HCMC gehen meine drei Wochen in Vietnam nun zu Ende. Es waren sehr schöne Wochen und das Land hat mir sehr gut gefallen. Egal ob Kultur, Natur oder Strand, Vietnam hat einfach alles. Dazu ist es sehr einfach und angenehm zu bereisen. Zwar wird nicht überall englisch gesprochen, doch irgendwie konnten wir uns immer verständigen und bekamen Hilfe angeboten, noch bevor wir überhaupt danach gefragt hätten.

Viele liebe Grüße, gerade aus Bangkok, wo ich zum Abschluss noch drei Tage verbringen werde, bevor es zurück nach Hause geht.

1 thought on “Der Süden Vietnams

  1. Liebe Paulina
    vielen Dank, dass du in den letzten Wochen deine Eindrücke der Reise durch 2 Kontinente mit uns geteilt hast. Es hat immer Spaß gemacht, diese zu lesen.
    Jetzt wünsche ich dir ein guten Rückflug und sicheres Nachhausekommen. Vor allem aber viel Erfolg für deine nächsten Uni- und Reiseetappen. Martina

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