Unser nächstes Ziel heißt Phong Nha. Dort wollen wir den Nationalpark besuchen. Um dorthin zu kommen, nehmen wir zuerst den Nachtzug nach Dong Hoi. Der Zug fährt nicht wirklich schnell und braucht für 500km über 8 Stunden, doch immerhin werden Decken verteilt und wir können verhältnismäßig gut schlafen.
In Dong Hoi müssen wir umsteigen und für die letzten 40km bis Phong Nha den Bus nehmen. Es ist 10 nach 8 als wir am Busbahnhof ankommen. Laut Internet fährt der Bus immer zur vollen Stunde. Laut Infotafel am Busbahnhof um 8:30 und 10 Uhr. Ein netter Busfahrer gibt uns zu verstehen, dass der nächste Bus um 9 Uhr fährt, der Mann hinter dem Schalter spricht wiederum von 10 Uhr. Wir sind etwas verwirrt und stellen uns auf eine längere Wartezeit ein. Doch es vergehen keine 10 Minuten, da kommt ein Busfahrer zu uns gerannt und nimmt uns mit zu seinem Bus nach Phong Nha. Das System funktioniert.
In Phong Nha übernachten wir im Nguyen Shack Eco Retreat. Das Hotel liegt etwas außerhalb an einem kleinen See und besteht aus sehr liebevoll eingerichteten Holzbungalows. Wir fühlen uns direkt wohl und das Essen schmeckt auch super lecker.
Für den nächsten Tag buchen wir die Breathing Forest Eco Tour im Phong Nha-Ke Bang-Nationalpark. Der Nationalpark ist besonders für seine Höhlen bekannt, über 300 gibt es davon, darunter auch die größte Höhle der Welt, die Son-Dong-Höhle. Die Höhle kann im Rahmen einer mehrtägigen Tour besichtigt werden. Doch da wir nur einen Tag im Nationalpark bleiben, besuchen wir mit unserer Tour die Paradise Cave, die als Weltnaturerbe gilt.
Am Nachmittag unternehmen wir mit unserem Guide eine kurze Wanderung durch den Dschungel. Wir laufen zu einem kleinen Wasserfall, wo wir eigentlich hätten schwimmen sollen, doch da Trockenzeit herrscht, führt der Wasserfall nicht ausreichend Wasser. Aber wir finden den Wasserlauf auch mit wenig Wasser schön.
Von Phong Nha fahren wir mit dem Bus weiter Richtung Süden bis Hue. Hue ist die frühere Hauptstadt von Vietnam und beherbergt den alten Kaiserpalast, den wir uns auch direkt anschauen. Der Palast gilt als Weltkulturerbe und ist als Hauptattraktion in Hue sehr gut besucht. Ganz anders als das Huyen Tran Culture Center mit mehreren Tempeln und Schreinen. Die Anlage liegt etwas außerhalb der Stadt. Wir fahren mit dem Fahrrad dorthin und sind die einzigen Besucher.
Für die Nacht haben wir uns ein Homestay in der Altstadt ausgesucht. Wie wir von unserem Host erfahren, gibt es in der Altstadt keine Hotels und dementsprechend auch wenige Touristen. Das merken wir, als wir abends durch die Stadt laufen und weit und breit die einzigen Ausländer sind. So haben wir Gelegenheit etwas vom echten Leben in Vietnam mitzubekommen. Zum Abendessen gibt es die traditionelle Nudelsuppe. Für die Bestellung müssen wir allerdings auf Zeichensprache zurückgreifen, denn englisch spricht niemand. Aber es klappt auch so. Nur beim Bezahlen sind wir etwas verwundert und wollen nicht verstehen, dass ein Abendessen plus Getränke nur 2 Euro kostet. Doch nachdem sich andere Gäste eingeschaltet haben, alle wie wild mit den Armen fuchteln und verschiedene Wortfetzen in den Raum schmeißen, verstehen es auch wir.
Wir verlassen Hue nach zwei Tagen wieder und fahren mit dem Zug bis Da Nang, der mit einer Millionen Einwohner viertgrößten Stadt in Vietnam. Hier werden wir die nächsten Tage verbringen.
Viele liebe Grüße, gerade aus Da Nang.
Hi Paulina, die einzigen Besucher im Kaiserpalast und keine Touristen inder Altstadt von Hue, ja das es sowas noch gibt….geniese es. Sehr lustig sind auch deine Beschreibungen vom Bahnhof und wie du sonst noch weiterkommst. Wir wünschen dir noch eine wunderschöne Reise. LG S+H